Beizjagd und Falknerei mit Habicht, Wanderfalke und Steinadler

Die Beizjagd bezeichnet die Jagd mit Greifvögeln und falkenartigen Vögeln in der Jägersprache und wird aus dem mittelhochdeutschen "beizen" abgeleitet, was so viel wie "beißen lassen" bedeutet. 


Was ist die Beizjagd?

Die Beutetiere sind frei lebendes Wild, sowohl Haar- als auch Federwild. Kaninchen, Hase, Krähe oder Tauben stehen hier meistens im Fokus. Die Ausbildung der Vögel erfolgt unter anderem in einer Falknerei und gehört seit 2010 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit gemäß UNESCO. Die Beizjagd wird oft als Synonym für Falknerei verwendet, jedoch liegt der große Unterschied darin, dass sie lediglich die Jagd selbst bezeichnet, die mit einem Greifvogel ausgeführt wird. Die Falknerei jedoch umfasst auch die Pflege, Aufzucht und Ausbildung der Vögel.


Geschichte des Beizens

Wann genau die Beizjagd und der jagdliche Einsatz der Beizvögel entstanden ist, lässt sich nicht festlegen. Sicher ist, die ältesten Hinweise auf das Jagen mit Greifvögeln gehen in die mongolische Steppe und Mesopotamien zurück. Man geht davon aus, dass bereits vor über 5.000 Jahren so gejagt wurde. Auch Marco Polo soll im 13. Jahrhundert mit 10.000 Falknern aufgebrochen sein, um in seinem Reich Jagd auf Wölfe, Füchse und Hasen mit Hilfe der Beizjagd zu machen.


Falke - Habicht - Sperber │ Welcher Vogel ist geeignet?

Für eine erfolgreiche Beizjagd ist die Auswahl des richtigen Greifvogels ausschlaggebend. Je nach Art und Geschlecht haben die Vögel unterschiedliche Spezialisierungen. So ist für die Jagd auf Rehwild beispielsweise nur ein Adlerweibchen geeignet, da diese sehr groß und stark sind, stärker als die Männchen. Wichtig ist auch, dass der Greifvogel nur auf ähnliche Beute, wie er auch in der Natur jagen würde, ausgebildet wird. Jedoch können für die Beizjagd ausgebildete Vögel weitaus größere Beute jagen, als die Natürlichen. Falken (Wanderfalken / Hierofalken) eignen sich also hervorragend für die Bejagung auf eine fliegende Beute. Steinadler werden sogar für die Jagd auf Wölfe ausgebildet. Allerdings töten diese den Wolf zumeist nicht, sondern binden ihn nur.


Krähenjagd mit den Greifvögel

Gewisse örtliche Gegebenheiten lassen die Krähenjagd mit dem freundlichen oder feindlichen Lockbild nicht zu. Das Unterlassen der Jagd ist aber keine Option! Wie bereits erwähnt ist entscheidend, welcher Vogel verwendet wird. Bei der Krähenjagd bietet sich vor allem Wanderfalke und Habicht als Beizvogel an. Da Krähen zu den intelligentesten Tieren zählen, ist die Jagd auf sie anspruchsvoller als andere Tierarten. Oft werden sie mit einem Lockbild gejagt. Die Beizjagd eignet sich hervorragend als Ergänzung dazu, um den Jagddruck im jeweiligen Revier hoch zu halten und so insgesamt mehr Tiere erlegen zu können. Durch eine Beizjagd können die Krähen aus einem Gebiet vertrieben und entsprechend zurück auf die Felder getrieben werden.


Wie werde ich Falkner?

Zum Ausüben der Beizjagd in Deutschland, muss man im Besitz von einem gültigen Falknerjagdschein sein. Zum Erhalt des ersten Falknerscheines muss man die Jagdprüfung und Falknerprüfung bestanden haben. Mit dem Nachweis über das Bestehen der Falknerprüfung kann bei der zuständigen Unteren Jagdbehörde der Falknerjagdschein beantragt werden.


Aufgaben des Falkners

Der Falkner hält seinen Jagdhelfer in einer sogenannten Volière oder Flugdrahtanlage. Der Falkner trainiert mit seinem Greifvogel die Jagd auf frei lebendes Wild. Auf dem Transport ins Revier trägt der Vogel in der Regel eine Lederhaube, die ihm erst kurz vor dem Jagdeinsatz abgenommen wird. Greifvögel apportieren ihre Beute nicht. Der Falkner muss seinem Vogel folgen, nähert sich ihm vorsichtig und nimmt ihm die Beute ab. Ein Falkner ist ähnlich wie ein Jagdhundeführer. Ruhige Tage gibt es nicht. Die Tiere wollen und sollen täglich gefordert und gefördert werden. 


Ablauf der Beizjagd

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Die Beizjagd ist eine Jagdart, die bereits vor Christi Geburt nachweislich ausgeübt wurde. Lesen Sie mehr über die Bejagung von Hasen, dem Rehwild, Kaninchen oder Krähen mit den Greifvögeln.



Die Wahl vom Beizvogel

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Ein Beizjäger betreibt die Bejagung mit Greifern wie Falken, Sperbern, Habichten oder Adlern. Über die Auswahl der Greifvögel sollte nicht nur der Geschmack oder die Vorliebe des Falkners entscheiden, sondern seine Möglichkeiten der Jagdausübung. Die aktuellen Wildverhältnisse und die Zeit, die der Falkner für die Falknerei täglich zur Verfügung hat, entscheiden massgeblich. 



Auswirkungen im Revier

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Kommt der Habicht, Falke und die anderen Beizvögel zum Einsatz, hat dies verschiedene Auswirkungen im Revier. Da sich die Bejagung häufig in Ortsnähe oder an gut befahrenen Straßen im Revierabspielt, bleibt das Wild im Herzstück des Revieres ungestört. Eine gewisse Vergrämung weg von der Straße ist sogar von Vorteil. Das Risiko, dass anderes Wild geschlagen wird kann der Falkner minimieren, indem er den Greifvogel speziell auf schwarze Beuteattrappen prägt. Dadurch wird die Krähe als Beute verinnerlicht, der Fasan aber so gut wie ausgeschlossen. Außerdem werden zum Krähenbeizjagd hauptsächlich Terzel eingesetzt, die aufgrund ihrer Größe nicht für Feldhasen geeignet sind.



Fazit

Die Beizjagd ist eine hervorragende Ergänzung zur herkömmlichen Jagd und ist als jahrtausend alte Jagdart auch eine wertvolle Tradition, die weiter gepflegt wird.


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