Eine erfolgreiche Jagd im Winter auf Krähen ist fast jederzeit möglich. Es gibt aber einige Probleme die auftreten können und den Jäger vor eine Herausforderung stellen. Schnee, Wind, Frost, die Tarnung und die sozialen Strukturen der Rabenvögel sind hier die grössten Probleme. Die führt nicht immer zu einer zufriedenstellenden Strecke am Ende des Jagdtages.
Lockjagd im Winter
Die Lockjagd auf Krähen im Winter ist extrem wichtig, weil sowohl die Altkrähen, wie auch die Junggesellentrupps territorial werden. Die führt oft dazu, dass sich aus einzelnen Jungvögel grössere Schwäre bilden. Eine permanente Bejagung der schwarzen Gesellen hilft somit dem Niederwild und allen anderen bedrohten Arten unserer Kulturlandschaft.
Müll - Mc Donald's Tüte
Der Krähenjäger versucht oft alles, damit er mehr Wild erlegt und sich die Strecke erhöht. Darunter fällt auch das Ausbringen von Mc Donald's / Burger King Tüten. Hierbei ist auch zu beachten, dass es schlussendlich eine Konditionierung ist. Tüte = Futter... Wenn der einzelne Vogel aber schlau geschossen wird, ist es wie beim Krähenmagneten / Krähenkarussell. Es wird eine negative Konditionierung / Abschreckung zur Folge haben. Wir sind überzeugt, dass diese Variante unter gewissen Voraussetzungen Erfolg haben kann. Aber wir sind auch der Ansicht, dass wir keine Müllmänner sind, die Tüten im Revier verteilen, in der Hoffnung, dass der Anflug besser wird. Aufgrund dessen lassen wir es und fokussieren uns auf die Basics.
- Die Krähe ist anpassungsfähig und lernfähig - beachte dies bei der Vorbereitung und Jagd
Rehdecke - Aufbruch
Das Ludern und Kirren der Rabenvögel hat seine Vorteile, wie auch seine Nachteile. Oft wird gefragt ob es nicht besser sei, vor der Jagd eine Rehdecke oder Aufbruch, ähnlich wie auf dem Hintergrundbild (Dank an Horst Jegen - Wildtierfotografie / Partner) auszubringen. Grundsätzlich ist es so, dass sich Wild am Luder fast immer streitet, rauft und in Bewegung ist. Das lässt sich mit dem einzelnen Lockvogel schlecht nachahmen. Aber, insbesondere wenn Eis und Schnee die Nahrungssuche der Vögel erschwert, ist es so, dass der Jäger die Krähen an eine bestimmte Stelle im Revier gewöhnen kann, an der sie idealerweise auch am Jagdtag vorbeischauen.
Erforderlich ist das Ludern und Kirren aus unserer Sicht nicht
Sofern man an einer Stelle ludert, sollte man dann nur wenige Lockvögel (2 - 7 und eine Wächterkrähe) nutzen. Alles andere sieht eher unnatürlich aus und wirkt sich auf die Jagd aus. Hier gibt auch die Natur unser Handeln vor. Den wo sitzt eine Krähe mit 34 Artgenossen um ein totes Reh und bewegen sich nicht? Wenn man breitwürfig ludert (oder auch Mais streut) können mehr Lockvögel in Einsatz kommen. Erforderlich ist das Ludern und Kirren aus unserer Sicht nicht. Sofern die Krähen auf der Futtersuche in dem Gebiet streifen, täuscht das Lockbild einen attraktiven Platz vor, das heißt es muss da gar nichts zu Fressen geben, erst recht muss nichts sichtbar sein. Eine Wilddecke oder ein überfahrener Hase der zusammen mit den Lockkrähen erst am Jagdtag ausgelegt wird (ohne ein paar Tage vorher angeludert zu haben) bringt nichts. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Krähen dann vorsichtiger sind.
Vorteile beim Kirren und Anludern
Wie das meiste auf der Welt, hat auch das Ludern / Ankirren seine Vorteile. Die schwarzen Gesellen können gezielt auf ein Gebiet gelockt werden. Sie fliegen in der Regel sehr vertraut, tief, das Lockbild / Luderplatz und Schirm an. Wir müssen lediglich wenige beflockten oder besockten Lockkrähen ausbringen und haben somit weniger Arbeit beim Freihalten der Attrappen von Schnee und Frost.
Nachteile des Anfüttern
Das Gesetz lässt es nicht überall zu. Der Zeitaufwand ist für ein regelmäßiges Ludern erheblich. Andere Tiere nehmen den Luderplatz auch an.
Gesetzliche Grundlage die der Jäger beachten muss!
Je nach Region in der die Krähenjagd durchgeführt wird, gibt es gesetzliche Einschränkungen. So ist zum Teil das Ausbringen von Aufbruch verboten. Hierbei geht es vor allem darum, Wildkrankheiten / Seuchen nicht zu verbreiten. Im Zeitalter der ASP ist dies sicher unbedingt zu beachten. Der Aufbruch wird in der Regel nicht nur von Krähen aufgesucht...
Warum Ludern wir nicht die Krähen an?
Das Team Kraehenjagd.eu ludert nicht. Dies hat mehrere Gründe:
- das Anlocken der Krähen funktioniert einwandfrei unter Beachtung der zehn Gebote
- die Zeit für das Ludern in das Ausspähen der Futterplätze investiert wird
- das Gesetz lässt es teilweise nicht zu
Probleme die im Winter auftauchen
Die meisten Probleme entstehen im Winter, wenn die Krähenattrappen durch den Schneefall zugeschneit werden. Hier bleibt nichts anderes übrig, als sie ständig zu reinigen. Dies bringt jedoch eine grosse Unruhe ins Lockbild. Dies wird früher oder später zum Abbruch der Krähenjagd führen. Ohne Schneefall - aber eisiger Kälte - setzt sich oft Tau oder Frost auf den Krähenattrappen an.
- Dies kann man einfach umgehen, in dem man die Lockvögel mit Scheibenenteiser einsprüht.
Der Tarnschirm im Winter
Der Tarnschirmbau für die Lockjagd wird im Winter zu einer einer grossen Herausforderung. Die meisten Hecken und Sträucher sind kahl und bringen daher nicht den gewünschten Tarneffekt und Deckung für den Schirm. Der Tarnschirm bei der Krähenjagd ist ein wichtiger Faktor um erfolgreich zu sein. Daher muss man im Winter kreativ sein. Die richtige Auswahl des Standortes und das Sammeln von natürlichem Tarnmaterial ist unerlässlich.
- Äste von Tannen sind hier äusserst hilfreich
Schneetarnanzug und oder die übliche Tarnbekleidung?
Weisse Kleider weisen UV - Aufheller auf. Da Krähen anders sehen, als wir Menschen, nehmen sie Bewegungen schneller wahr. Zudem macht sich ein weisser Schneetarnanzug in einer Hecke weniger Sinn. Unser Tarnschirm besteht aus natürlichem Material, was die Farben grün oder braun hat.
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